Ganz neue Erfahrung: Badminton-Mixed

Munteres Treiben herrscht in den Sporthallen im Bildungszentrum Mettenhof. Alle Felder werden bespielt, die Tribüne ist gut besetzt. Insgesamt treten bei diesen Special Olympics in Kiel 85 Athletinnen und Athleten für die Sportart Badminton an. Da muss alles gut durchorganisiert sein. Für die Benennung der Gruppen hat sich das Team um Andrea Mönch (Nationale Koordinatorin Badminton, Special Olympics) etwas Besonderes einfallen lassen. Denn hier wird nicht einfach mit Zahlen hochgezählt. Stattdessen kommen die Teilnehmenden durch ihre Gruppenzuordnungen der Region in und um Kiel etwas näher. So werden die Damengruppen beispielsweise mit Stadtteilen Kiels betitelt, die Junioren nach Sehenswürdigkeiten und die Herren-Doppel nach Städten Schleswig-Holsteins. Dann kann es am Ende zu keinem Konkurrenzgerangel kommen.

Das wäre bei den beiden Sportlern Nicole Bergmann und Doron Gaul von der Lebensgemeinschaft Sassen / Richthof e.V. allerdings sowieso nicht geschehen.

Badminton-Mixed: Neue Erfahrung für Bergmann und Gaul

Sie spielen bereits seit 2006 Badminton; bisher jedoch stets als Einzelspieler. Heute agieren sie zum ersten Mal im Badminton-Mixed: das ist völlig neu. Vor ihrem ersten gemeinsamen „Auftritt“ sind sie noch leicht nervös, obwohl alles gut klappt. Ihre Einzelwertungen der letzten Tage können sich schon sehen lassen: Nicole erreichte den zweiten Platz in ihrer Gruppe, Doron den ersten.

Nicole Bergmann und Doron Gaul (Lebensgemeinschaft Sassen / Richthof e. V.) im Badminton-Mixed; Foto: SOD/ Mira Spill

Das Mixed-Spiel entwickelt sich sehr spannend. Stets liegt mal das eine, mal das andere Team in Führung. Kurz vor Schluss herrscht Gleichstand. Erfolgreiche Spielzüge werden freundschaftlich mit Abklatsch gefeiert. Zum Schluss können Nicole und Doron beide Sätze für sich entscheiden und gewinnen das Match.

Trainiert wird ein Mal wöchentlich mit insgesamt 18 „Dörflern“. Warum sie sich so bezeichnen, hat einen ganz besonderen Hintergrund. Denn die Gemeinschaft, in der sie leben, hat sich die Anthroposophie Rudolf Steiners zur Grundlage gemacht. Hier leben auf zwei Dörfer verteilt 250 Menschen. In Großfamilien werden die Bewohner von Hauseltern und Praktikanten im täglichen Leben unterstützt und begleitet. Im Garten, in dem auch Nicole arbeitet, wird das Gemüse nach Demeter-Richtlinien angebaut. Dieses wird dann an die Dörfler, sowie außerhalb der Gemeinschaft lebende Menschen verkauft. „Ich arbeite den ganzen Tag im Garten. Man ist immer draußen. Das gefällt mir“, berichtet Nicole. Doron arbeitet in der Hausmeisterei und ist ein richtiges Allround-Talent. Er repariert Sanitäranlagen und Türen oder streicht dort, wo Farbe notwendig ist.

Text: Mira Spill

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