Edip Kocakaya, Trainer der Hephata-Mannschaft

Edip Kocakaya ist mit Co-Trainer Michael Mittel und den Spielern der Hephata-Mannschaft aus Mönchengladbach seit Sonntag in Kiel. Zwei Klassifizierungsspiele hat die Mannschaft, die bereits mehrere Turniere der Special Olympics in Deutschland und der Welt bestritten hat, bereits hinter sich.

SOD: Wo arbeitest du?

Edip Kocakaya (EK): Ich arbeite seit 14 Jahren bei den Hephata-Werkstätten aus Mönchengladbach. Ich bin ein Quereinsteiger: Ich hab eigentlich eine kaufmännische Ausbildung und wollte eine Veränderung. Ein Kumpel vom Fußball hat mich eingeladen, bei den Hephata-Werkstätten mal ein Praktikum zu machen. Da bin ich dann geblieben. (lacht)

SOD: Wie ist es für dich dort zu arbeiten?

EK: Ich hatte vorher keine Berührungspunkte mit Menschen mit Behinderungen. Das war am Anfang schon krass: Ich kam in den Speiseraum und die haben echt reingehauen. Dann wurde mir gesagt, dass das auch zu meinem Job gehört – dafür zu sorgen, dass unsere Klienten ruhig bleiben und „sich benehmen“, sich gut und wohl fühlen. Ich sorge aber auch dafür, dass sie Arbeit haben und sich gebraucht fühlen. Wir arbeiten für ein paar Unternehmen; so verdienen unsere Klienten Geld und sind auch ansonsten bei uns recht unabhängig.

„Das Highlight des Jahres“

SOD: Was bedeutet es euch, der Mannschaft und dir, bei den Special Olympics dabei zu sein?

EK: Für viele ist das echt ein Highlight im Jahr. Wenn sie keine Familie haben, dann kommen unsere Klienten nicht unbedingt viel raus. Andere können, wenn sie Lust haben, jederzeit in den Urlaub fahren – für die hier ist das manchmal die einzige Möglichkeit mal rauszukommen und eine andere Stadt oder sogar ein anderes Land zu sehen. Das hier gibt denen mega viel Lebensqualität. Einer meiner Spieler hat sich vor mehreren Wochen den Arm gebrochen – der war total unglücklich. Zum Glück ist er rechtzeitig wieder gesund geworden.

SOD: Wie geht es jetzt hier für die Hephata-Mannschaft weiter? Ist es euch wichtig, zu gewinnen?

EK: Wir haben schon zwei Spiele gehabt, acht folgen noch.

Team: Klar, wollen wir eine Medaille gewinnen! (lachen) Aber Dabeisein ist alles! (viele nicken)