An der Kieler Hafenspitze „Hörn“ strahlt die Sonne mit den Wassersport-Athleten, Trainern und Zuschauern um die Wette. Am Rand der Hörn sammeln die Athleten des Kanu-Sports ihre Kräfte fürs Unified Kanu und beobachten dabei einige Freiwillige beim Stand-Up Paddling, die etwas wackelig auf den Brettern stehen. Bei diesem wettbewerbsfreien Angebot können alle Interessierten teilnehmen – egal ob alt oder jung, Sportler oder Besucher, geübt oder ungeübt. „Vielleicht haben wir ja Glück und es fällt einer ins Wasser“, lachen die Zuschauer vom Rand.
Unified Kanu
Das gute Wetter und die gute Stimmung sind beste Voraussetzungen für die am Mittwoch den 16.05. startenden Finals der Kanufahrer. Während der Wartezeit vor dem nächsten Rennen haben die Athleten Matthias Biehl und Nadine Neuenfeldt vom Kieler Kanu-Klub e.V. Zeit für ein kurzes Interview. Sie sind beide Teil des Unified Sports Teams und paddeln gemeinsam um den Sieg. Dabei führt Matthias, der bereits das zweite Mal bei den Special Olympics dabei ist, das Boot an. Seine Unified-Partnerin Nadine sitzt hinten im Boot und unterstützt tatkräftig auf dem Weg zur Ziellinie.
„Laut den Zeiten des Klassifizierungsrennen haben wir gute Chancen auf eine Goldmedaille“ erzählt Nadine. „Wir freuen uns schon auf die Siegerehrung.“ Auch Matthias ist schon gespannt, wie das nächste Kanurennen verlaufen wird. Auf die Frage, was für Matthias bei den Special Olympics am wichtigsten ist gibt es in klare Antwort: „Der Spaß!“
Training zahlt sich aus
Bei den Spielen in Kiel sind insgesamt 15 Sportler mit Unified Partnern vom Kieler Kanu-Klub vertreten. Ihr gemeinsames Training, in dem sie z.B. verschiedene Paddeltechniken üben, findet immer einmal die Woche in Achterwehr statt. Das harte Training hat sich bisher auch immer ausgezahlt: Einige Athleten haben bereits mehrmals an den Special Olympics Deutschland teilgenommen und konnten sogar eine Gold-, zwei Silber- und eine Bronze-Medaille gewinnen. Doch gewinnen ist nicht alles, betont auch Athlet Jan Knoll, der selbst erfahrener Kanu-Fahrer im gleichen Verein ist. Er weist darauf hin, dass es mindestens genauso wichtig ist, auf die inklusiven Spiele aufmerksam zu machen, die Bekanntheit zu steigern sowie Sport und Spiele konsequent weiterzuführen.
Text: Janine Rothe
Weitere Bilder vom Kanu an der Hörn gibt´s hier.