Kugelstoßen: Gewinnen ist nicht alles

Riesenfreude bei Annika Bitterhoff aus Neuss in Nordrhein-Westfalen. Im Kugelstoßen erreichte sie am Mittwoch den 16. Mai in Kiel den vierten Platz. „Man muss doch nicht immer Erste sein“, sagte die 15-Jährige selbstbewusst nach der Siegerehrung.

Sie lachte, winkte vom Podium fröhlich ins Publikum und ließ sich nach der feierlichen Zeremonie ausgiebig von ihren Mannschaftskollegen und Betreuern feiern. Denn Annika hat beim Kugelstoßen alles gegeben und ist mit ihrer Leistung zufrieden. Von Enttäuschung oder gar Missmut über die so genannte „Blechmedaille“ keine Spur. „Das war schön und total aufregend“, sagt sie.

Siegerehrung Kugelstoßen, Annika (rechts) jubelt über den 4. Platz. V. Li: Stephanie Koch, Sara Janke, Jenny Dabelstein Foto: SOD/ Susanne Berndt

Das Publikum ist spitze

Das Publikum im Sportforum gibt wirklich alles. Sie freuen sich über jede Sportlerin und jeden Sportler, die ausgezeichnet werden. Auch die La-Ola-Welle gehört dazu. Getreu der Hymne, die zur Siegerehrung gespielt wurde: „Ich gewinne, egal ob ich Letzter, Zweiter oder Erster bin.“

„Die Stimmung hier ist einmalig“, sagt auch Annikas Lehrerin und Betreuerin Brigitte Koslowski. Sie ist mit insgesamt elf Schützlingen aus der Neusser Schule am Nordpark (Wuppertal) nach Kiel gekommen. Jeder der dabei ist, bei den Wettkämpfen und den Siegerehrungen, versprüht Begeisterung für das Gemeinschaftserlebnis in Kiel bei den Special Olympics. „Wildfremde Menschen feuern uns hier an, das ist echt großartig“, sagt Koslowski.

La-Ola-Welle: Das Publikum bejubelte jeden Sportler Foto: SOD/ Susanne Berndt

Die erste Gratulantin nach der Siegerehrung war Annikas Teamkollegin Lara Teusch (15). Sie hat in einer anderen Wettkampfklasse beim Kugelstoßen die Goldmedaille gewonnen. Die beiden jungen Sportlerinnen kamen aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Die Athletinnen werden ihre Erfolge am Abend in der Athletendisco ausgiebig feiern.

Text: Susanne Berndt