Intensives Training hat sich ausgezahlt
„Ich kann gut ziehen und den Gegner einengen; wenn ich das kann, dann läuft das Spiel.“ Mit diesem Selbstbewusstsein hat sich Guido Zimniak (47) vom VF Hermsdorf in Berlin in Kiel präsentiert. In der Altersklasse M3 konnte er das Turnier in der Stralsundhalle mit einem verdienten 3. Platz und somit einer Bronzemedaille abschließen. Darüber freut er sich riesig. Immerhin galt es sich gegen 5 Kontrahenten durchzusetzen. „Es gibt Schläge, die ich nicht gut kann“, gesteht er. Doch er weiß genau, mit welcher Taktik er zu seiner persönlichen Bestleistung kommt. Die zusätzlichen Trainingseinheiten, die er extra zur Vorbereitung auf die Special Olympics von einem Vereinskollegen erhalten hat, haben sich gelohnt. Dieser Erfolg wird ihn während der nächsten Trainingseinheiten stark motivieren. Niederlagen in den heimischen Rundenspielen haben ihm so manches Mal die Lust aufs Training genommen. Doch davon ist nun keine Spur mehr zu sehen. Auch wenn es für Guido bei Schnitt- und Aufschlag-Schlägen manchmal noch hapert, ist sein Fazit: „Hauptsache es macht Spaß.“
Guido Zimniak – Sportler, Musiker und Weltenbummler
Normalerweise trainiert Guido ein Mal wöchentlich in seiner Werkstatt: der Berliner Werkstätten für Behinderte (BWB). Dort arbeitet er auch in der Montage für die Autoproduktion. Er hätte gerne einen handwerklichen Beruf erlernt. Doch das klappte durch seinen angeborenen Sehfehler nicht. Deshalb freut er sich besonders, dass die Tischtennisbälle mittlerweile einen größeren Umfang haben (40 mm), als noch vor ein paar Jahren. So fällt es ihm leichter diese zu sehen.
Bereits als Jugendlicher hat er mit dem Tischtennis begonnen. Neben Arbeit und Sport interessiert er sich noch für vielerlei Themen. Er hat eine Orgel, auf der er nach Gehör spielt, denn Notenlesen hat er nie gelernt. Außerdem sieht er sich viele wissenschaftliche Sendungen im Fernsehen an. Mit seinen Eltern unternimmt Guido schon seit vielen Jahren Fernreisen (Costa Rica, Guatemala, Kapstadt und Buenos Aires). Dort sieht er sich überwiegend die Natur an.
Zu den Special Olympics ist Guido mit einem Team der BWB nach Kiel gekommen. Sebastian Siebert konnte in seiner Altersklasse M2 den ersten Platz ergattern. Denes Liebeke erreichte hier den zweiten Platz. Steven-Patrick von Frankenberg und Proschlitz landete auf dem 5. Platz in der M3. Und Klaus Steller erspielte sich den zweiten Platz in der M4. Betreut wurde die äußerst fröhliche Truppe von Coach Patrick Rößler sowie Head Coach Michael Decker.
Text: Mira Spill