Portrait: Michelle Morgenstern – Fußball ist nicht wegzudenken

In der mittleren Leistungsgruppe, im Level C der U21, tritt das Fußball-Team der Hilda-Heinemann-Schule aus Remscheid bei den Special Olympics Kiel 2018 an. Der Start verlief spektakulär, drei Siege aus drei Spielen. Doch im Match gegen die „Schule unter den Eichen“ aus Wedemark ist es nun passiert: 1:4 haben die Remscheider verloren, die Goldmedaille ist futsch, die Mannschaft muss sich mit Silber begnügen.

Ganz klar: Die Nr. 7 war’s!

Reges treiben beim Fußball in Kiel
Foto: SOD/ Holtzem

Woran es lag, dass Remscheid den vierten Sieg verpasst hat? „Es war die Nr. 7“, sagt Michelle Morgenstern mit Blick auf den überragenden Spieler der Wedemarker. „Den konnten wir einfach nicht unter Kontrolle bringen. Abwehr und Mittelfeld haben alles versucht, aber die Nr. 7 war einfach überall“. Dennoch ist die Athletin stolz auf ihr Team: „Wir haben die ganze Zeit fest zusammenhalten. Nach dem Spiel haben wir einander getröstet, und jetzt ist alles wieder in Ordnung“.

Michelle Morgenstern, Kapitänin und Mittelfeldspielerin mit der Nr. 10, sieht’s gleichwohl gelassen: Sie hat mutig ihr Bestes gegeben, vor dem Strafraum für Ordnung gesorgt und ihre Mitspieler im Blick behalten. Und auch wenn es am Ende nicht gereicht hat, steht für sie fest: „Gewinnen ist nicht alles. Wir hätten Gold bekommen können. Aber nun ist es Silber. Und Silber ist auch toll.“ Spätestens jetzt ist die Niederlage gegen Wedemark vergessen. Denn auch das zeichnet die Athleten von Special Olympics aus: Sie nehmen die Wettbewerbe ernst, aber Verbissenheit ist ihre Sache nicht.

Michelle Morgenstern begeistert sich für viele Sportarten

Michelle Morgenstern liebt den Sport, aber sie weiß ihn einzuordnen: „Außer Fußball mache ich auch noch Schwimmen, Basketball und Handball, laufe Inliner und die 5-km-Distanz. Aber ich mag auch andere Dinge, male zum Beispiel gerne Mandalas“. Und beruflich will sich die 16-Jährige eh ganz anders orientieren: „Ich möchte mal Busfahrerin werden. Da kann ich an den Haltestellen Menschen einsteigen lassen und mich mit ihnen unterhalten. Außerdem muss ich ganz vorsichtig um die Kurven fahren, damit der Bus nicht kaputt geht“.

Text: Gabi Peiter