Von Kiel nach Abu Dhabi? – Unified-Bowling

Am  Mittwoch 16.05. versammelten sich die Athleten der Disziplin Bowling in der Klassifizierung Unified-Doppel im Rick’s Cafe Bowling. Bei den Special Olympics Unified Sports® machen Menschen mit und ohne geistige Behinderung zusammen Sport. Konzipiert wurde das Konzept an erster Stelle um Barrieren abzubauen. „Als oberstes Ziel steht die Freundschaft zwischen den Athleten und Partnern, die durch Motivation und gegenseitige Unterstützung Früchte trägt“, wie Koordinatorin Nicki Vincenz berichtete.

In der Klassifizierung Unified-Doppel traten vier Teams gegeneinander an. Die am vorherigen Tage durch ähnliche Leistungen in dieselbe Leistungsklasse aufgeteilt wurden. Unter den motivierten Spielern waren auch Marcus Seifert und Christian Sycksch. Auf der Spielbahn der beiden Bowling-Begeisterten aus Sachsen war die Anspannung deutlich zu spüren. Das Ziel – die Special Olympics Sommerspiele Abu Dhabi 2019. Für die Qualifikation ist u.a. eine erfolgreiche Teilnahme an den Spielen in Kiel notwendig. Das Dresdner-Double hat schon internationale Erfahrungen gesammelt: 2015 nahmen sie erfolgreich an den Weltspielen in Los Angeles teil. Christian Sycksch berichtete, dass die Erfahrung gemeinsam mit anderen Nationen zu spielen bereichernd war. Sein Partner Marcus Seifert ergänzt: „Wir wollen gewinnen!“ Und das taten sie dann auch. Mit 15 Punkten Vorsprung siegten die beiden Athleten vor dem anderen Dresdner Team, in dem auch Christians Bruder Daniel spielt.

Unified – Bowling-Finale: Christian Sycksch (Lebenshilfe Dresden e.V.) nimmt die Pins ins Visier.
Foto: SOD

Bowling Erlebnis für alle

Da nur vier Unified-Teams in der Wertung antraten, füllte das Special Olympics Kiel Team die restlichen Bowlingbahnen mit Teams aus Helfern und Athleten. So steigerte sich die Wettbewerbsatmosphäre noch. Gemeinsam mit dem 71-Jahre alten Düsseldorfer Rudi Schülzke spielte Helferin Petra Schmidt. Auch sie betonte, dass das gemeinsame Spiel eine Bereicherung für beide Seiten sei. Sie findet es schade, dass es noch keine Unified-Projekte in ihrer Heimatregion gibt.

Uwe Sycksch, nationaler Koordinator für den Bowling-Sport bei den Special Olympics Kiel, schließt sich ihr an. Als Grund für die fehlende Bekanntheit des Unified-Sports nannte er, dass häufig die Leistung der Athleten unterschätzt wird. Er wünscht sich, dass es bald mehr Kooperationen gibt, Zum Beispiel zwischen Behinderten Einrichtungen, Schulen und Vereinen. So könnten sich die Voraussetzung für gemeinsame Sportangebote verbessern. Daher ruft er Sportbegeisterte dazu auf ihre Leidenschaft mit anderen Menschen zu teilen, egal ob mit oder ohne Behinderung. Wie es die Athleten und Partner am heutigen Wettkampftag schon getan haben.

Text: Kim Alina Kläve, Anna Janika Schönbach