Der erste Finallauf im Langstreckenschwimmen ist bei herrlich sonnigem Wetter in vollem Gange. Joel Schwehn (18) aus Darmstadt und Simon Roehm (17) aus Berlin sind im Wasser und schwimmen ihre 30 Bahnen á 50 Meter. Schwehn beendet den Wettkampf mit einer Zeit von 31.09 Minuten und Roehm erreicht das Ziel nach 32.31 Minuten.
Siegfried Höfer – Erfahrener Athlet im Schwimmen
Im zweiten Finale geht Siegfried Höfer (51) aus Pirmasens (Landesverband Rheinland-Pfalz) an den Start. Seit 18 Jahren ist Höfer als Schwimmsportler aktiv, seit 2 Jahren auf der Langstrecke. 2016 hat er bei den Special Olympics in Hannover Silber gewonnen. Dort wurde im Maschsee inmitten von fetten Karpfen geschwommen, erzählt er lachend. Es war ein Herzschlagfinale. Trotz dreier Wadenkrämpfe ist er weitergeschwommen. Bleibt abzuwarten, wie spannend es heute hier wird!
Zu Hause trainiert Höfer einmal pro Woche mit seinem Trainer in einer Schwimmhalle, daneben 2-3- mal privat für sich. Dabei schwimmt er gerne 1.500 m, pausiert dann für 15 Minuten und hängt nochmal 1.500 m dran. Außer dem Schwimmtraining geht Höfer einmal wöchentlich in ein Fitness-Studio. Das dort zu absolvierende Krafttraining im Rahmen eines Reha-Kurses empfindet Höfer als anstrengender als das Schwimmen. Höfer hat bereits viele Wettkampferfahrungen gesammelt, ist seit dem Jahr 2000 regelmäßig dabei. Er hat auch internationale Erfolge feiern können, als er 2007 bei den Special Olympics in Shanghai Dritter wurde und bei einem Turnier in Monaco 2014 den zweiten Platz auf der Kurzstrecke belegte.
Highlight neben dem Schwimmen war die Eröffnungsfeier
Das Team besteht aus 6 Schwimmern, die mit Jens Naab (rechts) und einem weiteren Betreuer am Sonntag bereits angereist sind. Die anderen fünf Athleten schwimmen Kurzstrecke. Die Special Olympics in Kiel gefallen ihnen sehr gut, ebenso wie die Stadt mit ihrem zentralen Hafen und dem nahen Strand in Falkenstein. Sie sind zum ersten Mal in der Landeshauptstadt. Die Eröffnungsfeier am Montagabend hat die beiden auch begeistert.
Bei der Klassifizierung für die Langstrecke hat Höfer die 800 Meter in 17 Minuten und 17 Sekunden absolviert. im Finale ist er der einzige Schwimmer, der ohne den wärmenden Neoprenanzug ins Wasser springt. Der Startschuss fällt pünktlich und es geht los. Schnell zeigt sich der 41-jährige Stefan Weidner aus Würzburg als der schnellste Schwimmer (24.09 Minuten) . Damit ist er der Gewinner der Goldmedaille dieses zweiten Wettlaufs. Höfer wird zweiter und Silvio Wünsche (39) aus Berlin erhält später bei der Siegerehrung die Bronzemedaille für die Zeit von 37.04 Minuten.
Text: Barbara Linden-Petersen