Kugelstoßen: Gewinnen ist nicht alles

Riesenfreude bei Annika Bitterhoff aus Neuss in Nordrhein-Westfalen: Im Kugelstoßen erreichte sie gestern (16. Mai) den vierten Platz. „Man muss doch nicht immer Erste sein“, sagt die 15-Jährige selbstbewusst nach der Siegerehrung.

Erfolgreiche Sportlerinnen aus Neuss: Annika Bitterhoff (links) und Lara Teusch, die Gold in einer anderen Wettkampfklasse gewann – Foto:SOD/Susanne Berndt

Sie lachte, winkte vom Podium fröhlich ins Publikum und ließ sich nach der feierlichen Zeremonie ausgiebig von ihren Mannschaftskollegen und Betreuern feiern. Denn Annika hat beim Kugelstoßen alles gegeben und ist mit ihrer Leistung zufrieden. Von Enttäuschung oder gar Missmut über die so genannte „Blechmedaille“ keine Spur: „Das war schön und total aufregend“, sagt sie.

Das Publikum im Sportforum gibt wirklich alles, freut sich über jede Sportlerin und Sportler, der oder die ausgezeichnet wird. Auch die La-Ola-Welle gehört dazu, getreu nach der Hymne, die zur Siegerehrung gespielt wurde: „Ich gewinne, egal ob ich Letzter, Zweiter oder Erster bin.“
„Die Stimmung hier ist einmalig“, sagt auch Annikas Lehrerin und Betreuerin Brigitte Koslowski, die mit insgesamt elf Schützlingen aus der Neusser Schule am Nordpark nach Kiel gekommen ist. Jeder würde mitgehen, bei den Wettkämpfen und den Siegerehrungen, und Begeisterung versprühen. „Wildfremde Menschen feuern uns hier an, das ist echt großartig“, sagt sie.

Die erste Gratulantin nach der Siegerehrung war Annikas Teamkollegin Lara Teusch (15), die in einer anderen Wettkampfklasse beim Kugelstoßen die Goldmedaille gewonnen hat. Die beiden jungen Sportlerinnen kamen aus Strahlen gar nicht mehr heraus und wollen ihre Erfolge heute Abend in der Athletendisco ausgiebig feiern.

Text: Susanne Berndt