Maria Sahr und Oliver Gehrke schwimmen Richtung Zukunft

Maria Sahr und Oliver Gehrke vor dem Start; Foto: SOD/ Mira Spill

Auch am letzten Tag (18.05.) der Special Olympics in Kiel sind die Schwimmhalle sowie die Tribüne im Uni Sportforum brechend voll. Die Wettbewerbe sowie die Siegerehrungen finden teilweise parallel statt, so dass es für die Zuschauer ständig jemanden zu bejubeln gilt.

Zwischen all dem Trubel beginnt auch für Maria Sahr (17) und Oliver Gehrke (20) der letzte Wettkampftag. Sie besuchen gemeinsam die Vincenzschule Aulhausen in Hessen, die sogar über eine eigene Schwimmhalle verfügt. Oliver ist zusätzlich im Rheingauer Schwimmclub 70 e.V. Mitglied, der in Kooperation mit der Schule arbeitet. Kein Wunder also, dass diese Schule Schwimmtalente hervorbringt. Oliver hat in dieser Woche schon drei Goldmedaillen, Maria zwei Mal Gold und ein Mal Silber abgesahnt. Sie schwimmen gleich in mehreren Disziplinen: Freistil, Lagen sowie die Lagenstaffel. Was für heute noch fehlt sind die 200 m Rückenschwimmen. „Ich habe ein gutes Gefühl. Ich habe bis jetzt ja auch meine Leistung gebracht“, ist Oliver zuversichtlich. Er war sogar schon 2015 in L.A. bei den World Games. „Amerika war cool. Die Stadt war groß. Ich finde Wettkämpfe immer gut“, erinnert er sich mit einem breiten Grinsen. Er trainiert drei Mal pro Woche.

Marias nächstes Ziel ist das DLRG-Schwimmabzeichen

Auch Maria weiß genau, was sie will:“Ich trainiere noch zusätzlich am Wochenende. Das machen wir ja, weil wir richtig gut werden wollen.“ Dabei hat sie ein ganz selbstloses Ziel vor Augen. „Es passiert so häufig, dass Leute ertrinken. Ich will denen helfen.“ Deshalb möchte sie als nächstes ihr DLRG-Schwimmabzeichen machen, um danach im Freibad als Rettungsschwimmerin aktiv sein zu können.

Nicht nur sportliche, auch berufliche Perspektiven haben Maria und Oliver bereits für sich ausgemacht. In der Schule befinden sie sich momentan in der BOS (Berufsorientierungsstufe), wo sie für das spätere Berufsleben fit gemacht werden. „Ich will Hotelfachfrau werden. Das kenne ich schon von meiner Schwester. Dort mache in bald 2 Wochen Praktikum“, berichtet Maria ganz selbstbewusst. Sie kann den Beginn kaum abwarten und freut sich schon sehr auf diese Zeit.

Oliver kennt seine persönlichen Stärken

Olivers Grinsen wird bei der Frage nach seinem Berufswunsch noch breiter als zuvor: „Im Getränkemarkt! Ich habe doch total breite Schultern.“ Er weiß, wo seine persönlichen Stärken liegen. Das sei doch wohl offensichtlich. Einen bestimmten Markt hat er auch schon im Auge. Dort hat er bereits ein Praktikum gemacht.

Die fröhliche Art der beiden steckt sofort an. Kein Wunder, dass sie während der Spiele in Kiel schon viele neue Kontakte geknüpft haben, die sie auch nach ihrer Rückkehr in die Heimat weiter pflegen wollen. Apropos Heimat: bei der Frage, was sie als erstes machen, sobald sie zu Hause angekommen sind, muss keiner lange überlegen. „Ich will natürlich sofort meine Goldmedaillen zeigen“, gesteht Maria stolz. „Und ich will meine Fußballsachen packen. Ich habe am nächsten Tag nämlich ein Spiel“, platzt es aus Sportskanone Oliver heraus.

Das Rückenschwimmen können beide in ihren Gruppen schließlich souverän für sich entscheiden. Begleitet von tosendem Applaus und lautstarker Gewinner-Party-Musik bekommen sie ihre Gold-Medaillen überreicht.

Text: Mira Spill

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