Begegnungen beim Tischtennisfinale

Holger Lachmann: Silber im Tischtennis; Foto: SOD/ Linden-Petersen

In der Stralsundhalle fanden am 18. Mai die Tischtennisfinale statt. Zahlreiche Athleten sind mit ihren Mannschaften hier, um Gold, Silber oder Bronze zu gewinnen. Einer, der es heute schon geschafft hat, läuft mir über den Weg und strahlt.

Holger Lachmann (47) aus Landenhausen im Vogelsbergkreis in Hessen hat eine Silbermedaille gewonnen. Der Name ist Programm, denn Lachmanns Augen leuchten fast heller als das Edelmetall, das er um den Hals trägt. Und sein Lachen und seine gute Laune sind ansteckend.

Silber für Holger Lachmann im Tischtennisfinale

Die Medaille hat er heute im Einzel erzielt, nachdem er bei den Special Olympics 2014 in Düsseldorf Bronze gewonnen hatte. Damit ist klar, dass es beim nächsten Mal endlich Gold werden soll. Auch heute waren es schon drei ganz knappe Sätze, es hätte also auch die Medaille für den ersten Platz werden können. Traurig ist der Gute-Laune-Mensch deshalb natürlich nicht.

Seit einigen Jahren spielt er Tischtennis, trainiert immer dienstags in der Mittagspause in der Werkstatt für Behinderte. Dort arbeitet er in der Schreinerei mit Holz, einem sehr schönen lebendigen Werkstoff. „Ich bin der Holzmichel.“ Das Tischtennisspiel ist für Lachmann ein idealer Ausgleichssport. Der Zivildienstleistende in der Werkstatt ist dort sein Trainingspartner. Abends geht es dann einmal wöchentlich zum Training in seinen Verein, SG 1920 Landenhausen. Dort spielt Lachmann in der dritten Mannschaft. Lachmann ist zum ersten Mal in Kiel. Von den Special Olympics in Kiel und von der Eröffnungsfeier am Montagabend ist er begeistert.

Vorfreude aufs Finale bei Christina Eichstädt

Christina Eichstädt (30) aus Brandenburg hat ihr Abschlussmatch noch vor sich. Sie gehört zum Lebenshilfe-Team Brandenburg, die mit 6 Teilnehmenden dabei sind. Eichstädt ist darunter die einzige Frau. Bereits seit Montag wurde fleißig trainiert. Eichstädt hat nach fünf Spielen am Vortag das Finale im Einzel erreicht und freut sich sehr darauf. Ihre Nervosität merkt man ihr nicht an. Allerdings freut sie sich auch nicht zu früh. Sie hat damit nämlich schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht, als der Erfolg sich dann doch nicht eingestellt hat. Damals war ihre Enttäuschung „riesengroß“.

Christina Eichstädter von der Lebenshilfe Brandenburg-Potsdam e.V. bei den Klassifizierungs-Wettbewerben. (Foto: SOD/ Florian Conrads)
Christina Eichstädter bei den Klassifizierungs-Wettbewerben. (Foto: SOD/ Florian Conrads)

Seit einem Jahr spielt Eichstädt jetzt Tischtennis und ist zum ersten Mal bei den Special Olympics dabei. Es gefällt ihr sehr gut in Kiel. „Super, viele nette Leute. Es macht so viel Spaß, unter Menschen zu sein.“ Früher hat Eichstädt auch Kickboxen gemacht und Fußball gespielt. Das wurde aber neben dem Tischtennis zu viel. Zweimal wöchentlich steht das Tischtennistraining auf dem Programm. Daneben fährt sie noch in einer Mannschaft auf der Havel Drachenboot. Ab dem Frühjahr geht es jeweils mit dem Training los. Im Sommer sind sie beim Havelfest dabei.

Text und Fotos: Barbara Linden-Petersen

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