Olé, hier kommt der THW… – nanu, was ist denn auf dem Dressurplatz los? Zwei Frauen reiten in Trikots des Handball-Erstligisten THW Kiel auf Schimmelponys mit gestreiften Bandagen in das Dressurviereck. Das Kostümreiten, also Dressur mit Musik, bildete den großen Abschluss der Entscheidungen beim Reiten.
„Ein tolles Erlebnis!“
Geritten wird in Unified-Teams. Lisa Thun von der Stiftung Drachensee in Schleswig-Holstein und ihre Partnerin Anna Kins hatten in ihrer Leistungsklasse C nur eine kurze Vorbereitungszeit für ihre Kür, doch beide sind anschließend sehr zufrieden. Das Zebra, Maskottchen des THW Kiel, hatte sichtlich Glück gebracht. Das rührt ihren Trainer Sigurd Goldbach, Bildungsbegleiter bei der Stiftung Drachensee, anschließend zu Tränen: Der Auftritt war nämlich auch eine Überraschung für ihn, den eingefleischten THW-Fan. „Die beiden haben das super gemacht“, sagt er. Die Stimmung auf der Reitanlage des Kieler Renn- und Reitervereins sei in diesen Tagen harmonisch, lebendig und sehr sehr schön: „Ein tolles Erlebnis!“.
Die Rückennummern auf den Handballtrikots der Reiterinnen haben übrigens eine besondere Bedeutung: Anna mit der Nummer 12 ist zwölf Jahre jung, Lisa trägt die 26. „Das passt auf den Tag genau“, sagte sie schmunzelnd. Lisa feiert nämlich heute ihren 26. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch – was für ein besonderer Tag!
Die Stiftung Drachensee ist noch mit einem zweiten Unified-Paar beim Kostümreiten vertreten. Die Schwestern Sophie-Marie (28) und Anna-Frederike Niemann zeigen in der Leistungsklasse A eine vierminütige Kür unter dem Motto „Marine“. „Am schönsten ist es, mit meiner Schwester zu reiten“, sagt Sophie-Marie, denn Anna-Frederike ist extra wegen ihr noch einmal ins Reittraining eingestiegen. Klar, dass da die Eltern Beate und Dr. F.-Michael Niemann aus Heikendorf bei Kiel mit dabei sind und die beiden Töchter fest umarmen.
Kostüme von Safari bis Flower Power
Bei den Kostümen zeigen sich auch die anderen Teilnehmer sehr kreativ. Egal ob das Motto „Safari“, „Flower-Power“ oder „Das letzte Einhorn“ – die Reiterinnen und Reiter und mit ihnen auch die Pferde sind alle liebevoll verkleidet, maskiert und zurecht gemacht und bekommen zu Recht den Beifall der vielen Zuschauer am Rande des Dressurvierecks.
Text: Susanne Berndt