In der Organisation der Handballwettbewerbe bei den Nationalen Spielen in Kiel arbeitet Special Olympics eng mit dem Handballverband Schleswig-Holstein zusammen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde am vergangenen Samstag, den 17. März 2018 eine kombinierte Trainer- und Schiedsrichterfortbildung mit anschließendem Übungsturnier ausgerichtet.
Zum „Tag des inklusiven Handballs“ kamen Trainer, Schiedsrichter sowie die Special-Olympics-Handballteams aus Munkbrarup, Elmshorn, Todesfelde-Leezen und Neumünster in der Sporthalle Kronshagen zusammen.
Dabei wollten die Veranstalter die Schiedsrichter nicht nur in Bezug auf die veränderten Regeln im inklusiven Handballsport schulen, sondern vor allem Berührungsängste gegenüber den Sportlern mit Handicap abbauen. Und das gelang. „Wir haben gelernt, wie wir am besten mit den gehandicapten Sportlern umgehen. Dass wir gucken sollten, wie stark die Spieler sind, und dass wir Entscheidungen an die Spielstärke der Spieler anpassen können“, sagte Florian Albrecht, Schiedsrichterwart des KHV Neumünster.
Nicht nur bei den Regeln, sondern auch beim Aufbau eines Handicap-Teams gibt es nicht so viele Schwierigkeiten, wie viele es erwarten. Dies stellte auch die Organisatorin der Veranstaltung, Katharina Pohle vom Fachausschuss Handball von Special Olympics Deutschland, klar: „Man stellt sich alle möglichen Probleme vor, aber am Ende sind die alle lösbar, wenn man erst mal loslegt. Es muss einfach einer sagen: ‚Wir starten jetzt.‘“
Beim Übungsturnier konnten die Schiedsrichter die Themen der Fortbildung direkt in die Praxis umsetzten. Die Fireballs aus Munkbrarup waren dabei die einzige rein inklusive Mannschaft des Turniers. Alle anderen hatten bis zu drei so genannte Partner in ihren Reihen, also Handballer ohne Handicap. Eine von ihnen war Kaja Mehrens vom Elmshorner HT. Sie freute sich darüber, bei dem Turnier neue Mannschaften kennen zu lernen und lobte auch die Schiedsrichter: „Die Schiedsrichter haben im Einzelfall abgewogen. So ist es gerecht.“ Mehrens ergänzte: „Inklusion macht aus, dass man sich gegenseitig hilft, Spaß hat und dass es nicht ungerecht wird.“
Genau diese Einstellung demonstrierten alle Teams im gesamten Turnierverlauf eindrucksvoll. Als das junge Team „Hand in Handball“ aus Todesfelde drohte, die Begegnung gegen Munkbrarup zu deutlich zu verlieren, wechselte der Munkbraruper Torhüter kurzer Hand ins gegnerische Tor, um die Gegner zu unterstützten. Und als die beiden Teams Elmshorn I und II im direkten Duell aufeinander trafen, standen alle Spieler vor dem Spiel gemeinsam am Mittelkreis und skandierten „Ein Team!“. Zu dem großen Zusammenhalt der Spieler untereinander passte es, dass am Ende kein Sieger ermittelt wurde, sondern alle Teams für ihre Leistung geehrt wurden. Und so waren am Ende der Veranstaltung eben alle Gewinner.
Quelle: Kieler Nachrichten – 20.03.2018
Den Zeitplan für die Handballwettbewerbe bei den Special Olympics Kiel 2018 gibt es hier.