Voller Einsatz: Freiwasser-Koordinatorin Sabine Jördens

Sommerliches Wetter mit Temperaturen um die 20 Grad, traumhaftes Ambiente, strahlend blaues Wasser wie im Meer – was will man mehr?

Sabine Jördens, Freiwasser-Koordinatorin von Special Olympics Deutschland, fühlt sich im Kieler Sommerbad Katzheide sichtlich wohl. Die Unterstützung durch die Stadt Kiel und durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kieler Bäder sei „einfach toll“, sagt die national ebenso wie international erfahrende Ehrenamtlerin: „Die Leute hier vor Ort wissen, was wir brauchen, sind für jede Frage offen – besser geht es nicht.“ Sie kann es beurteilen: Seit bald 13 Jahren ist die gelernte Sport- und Schwimmlehrerin Jördens ehrenamtlich für Special Olympics unterwegs.

Im Gespräch: Sabine Jördens (r.) mit SOKiel2018 Helferin Sonja Thielsen – Foto: SOD/Agnes Witte

In der Schule begann auch ihr Engagement für den inklusiven Sport: „Ich habe dort eine Mannschaft aufgebaut. Unsere Schule war schon seit vielen Jahren Mitglied bei Special Olympics, und ich habe gesagt: Wir aktivieren das wieder.“ Ehe Jördens es sich versah, war sie regionale Koordinatorin in Rheinland-Pfalz und ist inzwischen in Nordrhein-Westfalen engagiert. Seit den Special Olympics in Hannover 2016 führt sie die nationalen Wettkämpfe im Bereich „Freiwasserschwimmen“.  Der Wettkampf im Sommerbad Katzheide ist eine Freiwasser-Ausnahme: Wegen der frühen Jahreszeit ersetzt das Freibad die Wettbewerbe in Meer, See oder Fluss. Verzichtbar ist das nicht: Ein Freiwasser-Wettbewerb wird benötigt, weil dieses Jahr die Qualifizierungen für die Weltspiele der Special Olympics 2019 in Abu Dhabi stattfinden.

Seit 2005 ist die 54-jährige Jördens bei Special Olympics aktiv. Neben der Tätigkeit als Trainerin und Koordinatorin arbeitet sie in verschiedenen Projekten mit und ist auch als Referentin für Special Olympics tätig: „Es ist einfach eine Leidenschaft.“

Hauptberuflich arbeitet Jördens inzwischen in einer Einrichtung der stationären Jugendhilfe, ein anstrengender und fordernder Beruf. Bei Special Olympics engagiert sie sich ehrenamtlich: „Je nachdem, welche Veranstaltungen es gibt, ist es ein großer Teil meiner Freizeit, den ich Special Olympics widme, und auch sehr gerne. Es ist mir ein Bedürfnis, dabei zu sein und ich sehe, was ich damit erreichen kann. Die Sportler geben einem unglaublich viel, danach wird man auch ein bisschen süchtig.“

Bei all den spannenden Events: Gab es ein besonderes Highlight? Ein klares „Ja“: „Ich durfte 2015 das erste Mal für Freiwasser an den Weltspielen teilnehmen. Es war ein unglaubliches Highlight. Ich war als Headcoach für Open Water in Los Angeles in den USA. Das werde ich nie vergessen.“ Mit 138 Athletinnen und Athleten war die deutsche Delegation damals vertreten und holte allein in den Schwimm-Disziplinen 16 Medaillen.

Auch diesseits der ganz großen Bühne sind für Jördens alle Veranstaltungen, auch auf nationaler Ebene, immer besondere Ereignisse. Das Zusammensein mit den Sportlerinnen und Sportlern, die Zusammenarbeit mit den anderen Engagierten: „Das ist alles Highlight.“

Um die Inklusion in Deutschland steht es zunehmend besser, sagt Jördens. Gegenwind habe sie noch nie erlebt. Abgesehen von dem einen oder anderen kleinen Kommunikationsproblem. Egal, welche Spiele sie begleitet hat, gibt es immer Lösungen. „In der Zeit, seit ich bei Special Olympics bin, hat sich deutlich was getan. Wir sind auf einem guten Weg. Es bedarf noch viel Kommunikation, es bedarf noch vieler Verhandlungen. Ich möchte da gern weitergehen, wir als Special Olympics wollen das gern. Aber es hat sich in den letzten Jahren schon unglaublich viel zum Positiven verändert. Inklusion wird an manchen Stellen sehr gut gelebt.“

Text: Agnes Witte