Interview mit Corporate Volunteer Britta Roos

Britta Roos von ABB in Ladenburg ist bereits zum vierten Mal als ehrenamtliche Helferin bei den Special Olympics. Als Corporate Volunteer ist sie mit insgesamt 150 ABB-Mitarbeitern aus Deutschland nach Kiel gereist um bei den Nationalen Spielen tatkräftig mitanzupacken.

SOD: Du bist schon ein „alter Hase“ was die Special Olympics angeht. Wo warst du schon überall?

Britta Roos (BR): Bei den Sommerspielen in München war ich Regenführer, hier heißt das Delegationsleiter. Bei den Sommerspielen in Düsseldorf war ich Schiedsrichter im Tischtennis und bei den Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen hab ich bei der Getränkeausgabe unterstützt.

SOD: Was reizt sich, bei den Special Olympics als freiwillige Helferin dabei zu sein?

BR: Unter dem Jahr habe ich leider keine Zeit und Möglichkeit mich zu betätigen, deswegen finde ich es sehr schön, dass ich einmal im Jahr meine Kraft zur Verfügung stellen kann. Mir bedeutet es sehr, sehr viel hier zu sein: Die Atmosphäre und die Emotionen, die ganze Gefühlswelt der Athleten – wenn man das so in der Breite gesehen hat, nimmt man ganz viel mit nach Hause. Die Sportler sind alle sehr ehrliche Menschen – man erlebt hier alles, von Freude bis Trauer. Es ist eine sehr schöne Veranstaltung. Man wird richtig geerdet.

„Nach den Special Olympics ist man geerdet“

SOD: Du hast jetzt grade Niels Klüver unterstützt, der beim Rollstuhlfahrer Kugelstoßen den 1. Platz gemacht hat. Hattest du mit der Sportart vorher schon Erfahrungen?

BR: Nein, überhaupt nicht (lacht). Das war wirklich sehr beeindruckend! Schon allein die Tatsache, dass man sich nicht davon hindern lässt, dass man im Rollstuhl sitzt – es braucht nur den Willen.

SOD: Wie läuft das als Corporate Volunteer für dich hier ab?

BR: Ich hatte schon viele zu betreuende Athleten, dadurch komme ich mit vielen Sportarten in Kontakt. Man geht nach einem „Auftrag“ immer wieder zum Aufruffeld und schaut, wo man gebraucht wird; in der Regel geht man zu zweit zu den Teams.

Corporate Volunteer Britta Roos freut sich in diesem Jahr zum vierten Mal bei den Special Olympics zu sein. Foto: SOD/ Martina Gremler

SOD: Wie sieht es dann bei den Wettkämpfen aus?

BR: Die Coaches dürfen nicht mit an die Wettkampfstätten, damit alle Athelten – auch die, die keine Trainer haben – die selben Chancen haben. Deswegen gehen wir zu zweit als Helfer hin, um die Athleten zu unterstützen. Wenn dann die Siegerehrungen sind, ist das wieder ganz emotional: Jeder wird gefeiert, egal welche Platzierung, es wird die Hymne der Special Olympics gespielt und alle machen eine La Ola-Welle (strahlt). Es ist wirklich unglaublich bewegend und emotional!

SOD: Was muss sich deiner Meinung nach noch ändern?

BR: Ich war noch nicht auf anderen integrativen oder sozialen Veranstaltungen – ich denke, dass da noch mehr getan werden müsste, um die bekannter zu machen: Es dringt nicht so durch. Es gibt viele regionale Veranstaltungen, aber bei denen müssen die Informationen besser werden. Insgesamt fände ich es aber gut, wenn es noch viel mehr solche Veranstaltungen geben würde.

Text: Martina Gremler

Mehr zu Niels Klüver -> HIER