Hardrockmusik beim Kraftdreikampf

Unter dem stampfenden Beat der Hardrockmusik werden beim Kraftdreikampf in die Halle Gewichte gestemmt. Alle Athleten werden lautstark angefeuert. Ganze Fangruppen sind sogar zum Anfeuern mit angereist. Es herrscht ausgelassene Stimmung bei den Athleten, Helfern und Zuschauern. Der Kommentator lobt speziell die Helferinnen, die mit Unterstützung wohl die meisten Gewichte an diesem Tag bewegt haben.

Die Athleten stemmen beim Kreuzheben teilweise Gewichte, die ihr Körpergewicht deutlich übersteigen. Darüber kann nur gestaunt werden. Auch wenn einige Versuche als ungültig eingestuft werden, bleiben alle freundlich und gelassen. Es herrscht eine Stimmung, wie in einer großen Familie. Auch die Präsidentin der Special Olympics Deutschland, Christiane Krajewski, hat sich dieses Finale angeschaut.

Berliner Kraftsportler geben alles

In der Pause zwischen dem Bankdrücken und dem Kreuzheben können wir mit dem Headcoach Jürgen Günsel aus Berlin sprechen (SG RBO Berlin e.V.). Er ist seit 1998 mit Athleten beim Kraftdreikampf dabei. Außerdem sprechen wir mit Irene Wallis, die als Coach ebenfalls die Gruppe begleitet. Gemeinsam sind sie mit 5 Sportlern angereist. Insgesamt sind im Kraftdreikampf 28 Athleten in Kiel am Start. Die drei Disziplinen setzen sich aus Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben zusammen. Da es sich um eine Maximalsportart handelt, gibt es keine Qualifikationen. Das Meldeergebnis führt zu der Klassifizierung beim Wettbewerb. So sind die fünf Berliner Jungs nur an einem Tag (Mittwoch 16.05.) am Start. Bereits am Sonntag war das Team angereist. Alle sind in der Kieler Jugendherberge untergebracht, wo sie sich sehr wohlfühlen. Die Eröffnungsfeier am Montagabend bezeichnet Günsel als die beste und behindertengerechteste Veranstaltung. Und er durfte schon viele Eröffnungen von Wettbewerben erleben.

Seit 2006 ist die Mannschaft der SG RBO Berlin e.V. regelmäßig bei Special Olympics dabei. Ursprünglich war es eine reine Demonstrationssportart. Inzwischen hat sie sich aber zur Wettkampfsportart entwickelt. Zweimal wöchentlich trainieren die Athleten und absolvieren nicht nur Krafttraining. Zum Aufwärmen wird auch an der Kondition und der Ausdauer gearbeitet.

Text: Barbara Linden-Petersen

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