Große Emotionen beim Judo (Inklusive Redaktion)

Die Special Olympics neigen sich dem Ende zu und es wird Zeit, ein Resümee zu ziehen.
4.600 Athleten haben ihren Weg nach Kiel gefunden. Dabei legten viele von ihnen
hunderte Kilometer zurück, um an den nationalen Spielen in Kiel teilzunehmen. „Die
Kosten für die Anfahrt und Unterkunft müssen die Vereine selbst tragen, was vorallem
für kleine Vereine eine große Herausforderung darstellt“, sagt Erika Claßen, die
Trainerin von Viktoriya Shkolnikkova traurig.

Die 26-jährige Viktoriya ist mit ihrem 16- köpfigen Team, begleitet von sechs engagierten Betreuern aus Baden-Württemberg, angereist. In der Gewichtsklasse bis 98 Kg rang die junge Judokämpferin nicht nur um
eine Medaille, sondern hoffte auf eine Qualifizierung für die Internationalen Spiele in Abu Dhabi 2019.

Erika Claßen beteuerte jedoch, dass eine Teilnahme an den Internationalen Spielen im Bereich Judo finanziell nicht gefördert wird und somit immense Kosten auf den Judo-Club zukommen würden. Ob Viktoriya zu den
Weltspielen fahren kann, erfährt ihr Team erst in den nächsten Monaten.

Doch unabhängig von diesem Hintergrund erkämpfte sich die starke Frau die
Goldmedaille. Unter lauten Jubelrufen ihrer Teamkollegen, unter Ihnen auch Viktoriyas
Beste Freundin Sophia, feierten sie ausgelassen Viktoriyas Sieg. „Es ist ein tolles
Gefühl, meine Freundin siegen zu sehen“ sagt Sophia stolz. Die jungen Frauen haben
sich über den Sport kennengelernt und unterstützen sich seitdem tatkräftig bei ihren
Wettbewerben. Mit hallenden Zurufen feuern sich die Teamkolleginnen an. „Morgen
kämpft Sophia und dann werde ich sie anfeuern!“, freut sich Viktoriya auf den nächsten
Tag. Auch die Trainerin der jungen Frauen steht ihren Schützlingen am Mattenrand mit
Rat und Tat zur Seite. Kurz vor dem entscheidenden Kampf gibt Cornelia Claßen
Viktoriya noch wertvolle Tipps. „Meine Trainerin motiviert mich immer mein Bestes zu
geben“ berichtet Viktoriya glücklich nach dem gewonnenen Kampf.

Von den diesjährigen Special Olympics schwärmt das Team des Judo-Club-Grenznach-Myhlen
in großen Tönen. Sie konnten das schöne Wetter am Strand genießen und haben Kiel in all
seinen Facetten erlebt. Auch das Rahmenprogramm hat ihnen imponiert. Die Special
Olympics sieht Erika Claßen als eine großartige Möglichkeit, die Barrieren in der Gesellschaft
abzubauen und freut sich darüber, dass Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit
bekommen, im Sport zu zeigen, was sie draufhaben. Sie wünscht sich, dass auch Judo eine
finanzielle Unterstützung bekommt, um die Teilnahme auch kleineren Vereinen zu
ermöglichen.